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Infos / Empfehlungen | USA allgemein | 04.04.2022 | Foto: Art Meripol

Die Geschichte der Südstaaten

Eine Reise durch die Südstaaten ist immer auch in gewisser Weise eine Reise in die Vergangenheit. Eine vielschichtige, besondere und sehr bewegende Vergangenheit. Sie reicht von den Ureinwohnern entlang der Mississippi-Ufer über den Bürgerkrieg bis zur Bürgerrechtsbewegung.


Die Geschichte des Südens spiegelt sich in Monumenten, in Schlachtfeldern, in kulturellen Besonderheiten, in Traditionen, aber auch in den Seelen der Menschen wieder. Südstaatler sind, so könnte man pauschal sagen, herzenswarme und gastfreundliche Menschen, die ihre Wurzeln nie vergessen haben und ihr Land aufrichtig lieben. Es ist viel passiert, und das prägt bis in die heutige Zeit. Um besser zu verstehen und ein Bewusstsein für den besonderen Boden zu bekommen, auf dem Sie auf Ihrer Südstaatenreise stehen werden, ist es absolut empfehlenswert, sich schon vorher ein wenig mit der besonderen Geschichte der Südstaaten zu beschäftigen.

Vor den Eroberern
Die Geschichte beginnt selbstverständlich bereits vor den europäischen Eroberern, nämlich mit den den Ureinwohnern vor vermutlich über 10.000 Jahren, als die Beringstraße passierbar war und die ersten Menschen von dort den amerikanischen Kontinent besiedelten. Als sich das Leben mit der letzten Eiszeit enorm veränderte, machten riesige Rotwildvorkommen in den Wäldern des Südens das Leben die Region, die nicht von Versteppung oder Überschwemmung geprägt war, sehr lebenswert. Die Zeit der Waldlandindianern (ca. 1000 v. Chr.) und der Mississippi-Kultur (ab 700 n. Chr.) hatte begonnen. Beide waren sesshaft, es gab Handel und Musikinstrumente, man trug Schmuck und lebte sogar in Dörfern von mehreren tausend Einwohnern.
Dann kamen die Eroberer.
Neuartige Keime der Fremden bedeuteten Krankheiten, die zu einem Massensterben führten, viele Ureinwohner wurden versklavt, noch mehr vertrieben. Doch es gibt sie noch, die Nachfahren einiger alter Kulturen wie die Cherokee in den Smoky Mountains oder die Choctaw in Mississippi. Und es gibt Spuren ihrer Vorfahren, die man vielerorts in den Südstaaten noch findet, darunter etwa Begräbnisstätten und bedeutende Fundstellen einstiger Siedlungen. Viele Museen und Schutzgebiete erzählen die bewegenden Geschichten vom Leben, Überleben, von Vertreibung oder Sterben der einst so weit verbreiteten Kulturen.

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Quelle: © William Manning | Mississippi Tourism

Kolonialherren in Amerika
Im 16. und 17. Jahrhundert begann die Kolonialisierung und Besiedlung durch Franzosen, Spanier und Briten, wobei sich die Europäer erst im 18. Jahrhundert endgültig durchsetzten. Besonders deutliche "Fußabdrücke" hinterließen sie in Städten wie New Orleans und Mobile, aber beispielsweise auch St. Augustine in Florida (1513 von Ponce de León entdeckt und älteste Stadt der USA), die mit ihrer besonderen Architektur noch heute herausstechen und einen ganz eigenen touristischen Reiz ausstrahlen. Nachdem sich aus verschiedenen Gründen die Spanier und Franzosen aus dem Gebiet der heutigen USA zurückzogen, standen sich im Grunde genommen die britische Krone mit ihren für Verärgerung sorgenden finanziellen Forderungen durch horrende Steuern den Kolonialisten gegenüber, die noch nicht einmal im britischen Parlament vertreten waren. Diese Ungerechtigkeit, die von einem fernen König ausging, welcher sich seinen Stand nicht hart erarbeitet hatte, wie so viele der amerikanischen Siedler, war überdeutlich und führte zu den Unabhägigkeitsbestrebungen, welche 1776 in der "Declaration of Independence" ihren Ausdruck fanden. Sie war ein aufklärerisches Werk, welches das Recht auf Selbstbestimmung verbriefte. Es folge der Unabhängigkeitskrieg, welcher in den USA die Amerikanische Revolution genannt wird. Auch aufgrund europäischer Konflikte begab es sich, dass die einstigen französischen Kolonialherren, aber auch Miliärs aus Preußen sich nun an die Seite der jungen Nation stellten und der amerikanischen Miliz unter General George Washington im Kampf gegen England halfen.

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Quelle: © Mississippi Tourism

Freiheit
Als die aufsässigen 13 Kolonien das scheinbar Unerreichbare erreichten und sich von der mächtigen britischen Krone lossagen konnten, entstand eine neue Nation mit herausragenden demokratischen und aufklärerischen Ambitionen. Als die Vereinigten Staaten sich 1787 ihre Verfassung gaben (und diese später mit den "Bill of Rights" um entscheidende Grundrechte ergänzten), war sogar noch vor Frankreich das erste bürgerlich-demokratische Land geboren. Die heute bekannte Gewaltenteilung war damals ein absolutes Novum. Umso grotesker erscheint es, dass dennoch nicht alle Menschen in dieser neuen Nation gleich waren, obwohl es doch heißt "all men are created equal". Alle Menschen, so heißt es in der Unabhäbgigkeitserklärung, seien mit unabdingbaren Rechten ausgestattet, darunter das Recht auf Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück. Die Ureinwohner, die Farbigen die Sklaven - sie waren damals nicht gemeint. Und so begann ein Konflikt, welcher die noch junge "Union" sehr bald an den Rand der Spaltung führte. Und dieser Teil der Geschichte ist in den Südstaaten wohl einer der am stärksten sichtbaren.

Ein ungleiches Amerika
Bis heute ist der amerikanische Bürgerkrieg - der Sezessionskrieg von 1861 bis 1865 - eines der bedeutendsten geschichtlichen Ereignisse für die Nation, aber insbesondere für die Südstaaten. Ihr wirtschaftlicher Erfolg fußte auf dem Prinzip der Sklaverei. Würde man alle Sklaven, wohl seinerzeit rund vier Millionen Menschen, zu freien, gleichberechtigten Bürgern machen, ginge die gesamte Wirtschaft des Südens zugrunde. Baumwollproduktion, Zuckerrohr-, Reis- und Indigoanbau und-ernte - das war es, wovon die Südstaaten größtenteils lebten. In den industriellen Nordstaaten war die Wirtschaft ganz anders ausgerichtet und hier gab es kaum Sklaverei. Doch in den Südstaaten war sie völlig normal und notwendig - so die damalige Argumentation. Der Konflikt eskalierte als mit Abraham Lincoln ein Sklavereigegner Präsident wurde, woraufhin viele der Südstaaten die Union verließen und selbst eine eigene Union der konfördierten Staaten gründeten. Herrschaftliche Plantagen mit Prunkvillen erzählen heute die bewegende Geschichte von der weißen Oberschicht und ihren Sklaven und geben Einblicke in ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Schlachtfelder von damals erzählen von Feldzügen und Generälen, von Gebietsgewinnen und -verlusten, aber auch von den Opfern des Krieges. Unscheinbare Gaststuben und einstige Privathäuser berichten von ihrer Zeit, als sie fliehenden Sklaven im Rahmen der Underground Railway halfen in den Norden zu flüchten. Der Krieg endete, wie wir alle wissen, mit der Befreiung der Sklaven. Aber er hinterließ dennoch ein gespaltenes Land.

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Quelle: © Mississippi Tourism

Der Weg zur Gleichheit
Es war auch der Süden, von dem rund ein Jahrhundert nach Kriegsende die Bürgerrechtsbewegung ausging. Diese starke und unhaltsame Bewegung, die gegen den Rassismus, aber eben auch für die Gleichberechtigung kämpfte, betraf nicht nur die gesamten USA, sondern hatte auch Auswirkungen auf andere Ländern, in denen der Rassismus verbreitet war. Wer in den Südstaaten reist, der erhält an so vielen Orten tiefe Einblicke in Persönlichkeiten wie Rosa Parks und Dr. Martin Luther King, die mit ihrem Widerstand, mit ihrem Aktionismus und ihrem unermüdlichen Kampf das Unrecht der Ungleichheit beenden wollten. Der U.S. Civil Rights Trail führt Reisende zu rund 130 Stätten der Bürgerrechtsbewegung in verschiedenen Bundesstaaten, darunter auch Südstaaten wie Alabama, Kentucky, Mississippi und Tennessee. Heute werden mehr afroamerikanische Bürger im tiefen Süden - im "Deep South USA" - in politische Ämter gewählt, als in jedem anderen Teil der Vereinigten Staaten. Die Gleichstellung im Recht ist inzwischen erreicht, aber es gibt in einigen anderen Bereichen des Lebens für die Bürgerrechtsbewegung - wie auch in allen anderen Teilen des Landes - noch einiges zu tun.

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Quelle: © CHRIS GRANGER | Alabama Department of Tourism

Von der Musik zur Mondfahrt
Die Geschichte der Südstaaten lässt sich nicht nur auf den Bürgerkrieg und die Bürgerrechtsbewegung begrenzen, aber sie sind gewiss von entscheidender Bedeutung und in jedem Bundesstaat der Südstaaten besonders sicht- und nachvollziehbar. Darüber hinaus gibt es viele andere Aspekte in der Geschichte, mit denen man tagtäglich in den Südstaaten konfrontiert ist, darunter die Musik mit Einflüssen der Europäer, welche die Koloniaherren mitbrachten und der afrikanischen oder karibischen Kultur, welche die Sklaven mitbrachten. Genauso sind auch die Spanier, Franzosen und Briten in der Kulinarik noch spürbar - ob in würzigen Reisgerichten, in Gerichten mit französischen Namen oder den frittierten grünen Tomaten. Über so viele Jahrhunderte hinweg haben sich nicht nur bei der Musik die Kulturen gemischt und so finden sich insbesondere in den Südstaaten-Gerichten, in ihren Zutaten und Zubereitungen die Einflüsse der Kolonialmächte, aber auch der Herkunftsländer der Sklaven wieder. Es gibt zudem viele einzigartige Meilensteine der Geschichte, die hier in den Südstaaten stattfanden. Die Mondrakete wurde bspw. in Huntsville, Alabama entwickelt, wie man sich im US Space & Rocket Center anschauen kann. Der Blues entstand in Mississippi, der "Vater Kentuckys" - Daniel Boone - legte den Grundstein für die Erschließung des Westens und der Exportschlager Tennessees, den man in Spiriuosenläden überall auf der Welt finden kann, ist Jack Daniel's - von dem noch immer jeder Tropfen aus Lynchburg, Tennessee stammt. Tauchen Sie ein in die vielfältige und spannende Geschichte der Südstaaten!

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