Infos / Empfehlungen | Florida | Foto: Rob O'Neal

Natur pur auf den Keys: Nationalparks und State Parks

Der National Park Service der USA, oft als „Amerikas beste Idee“ bezeichnet, feiert im Jahr 2016 seinen 100. Geburtstag und die Florida Keys feiern natürlich mit! Besucher der Inselkette im Süden Floridas haben von hier aus Zugang zu gleich zwei Nationalparks, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Insidertipp Dry Tortugas

Der Dry Tortugas Nationalpark ist der am meisten abgeschieden gelegene Nationalpark der USA und liegt etwa 110 Kilometer westlich von Key West im Golf von Mexiko. Das Atoll aus sieben kleinen Koralleninseln umfasst ein Gebiet von circa 250km² und ist nur per Boot oder Wasserflugzeug zugänglich.

Herzstück des Parks ist das mächtige Fort Jefferson, eines der größten Mauerbauwerke der westlichen Hemisphäre, dessen Errichtung im Jahr 1846 begann. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs diente Fort Jefferson - auch „das Gibraltar des Golfs“ genannt - als Militärgefängnis der Nordstaaten-Union. Der berühmteste Inhaftierte war Dr. Samuel Mudd, der als Mitverschwörer für die Ermordung von Präsident Abraham Lincoln im Jahr 1865 verurteilt wurde. Später wurde er allerdings begnadigt. Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges nutzte die Navy das Fort zudem als wichtige Versorgungsstation.



Naturliebhaber können heute in dem abgelegenen Park so richtig abschalten. Von Rangern geführte Touren, unberührte Sandstrände, hervorragende Möglichkeiten zur Vogelbeachtung und türkisblaues Wasser zum Schnorcheln gehören zu den möglichen Aktivitäten im Park. Ganz besonders wagemutige können sich auch für einen der Zeltplätze bewerben und die Nacht hier so einsam verbringen, wie es sonst kaum in den USA möglich ist.

Die Yankee Freedom ist die einzige kommerzielle Fähre, die zwischen Key West und den Dry Tortugas verkehrt und nahezu täglich Ganztagestouren anbietet. Der Highspeed Katamaran bietet ein klimatisiertes Hauptdeck, das auch für Rollstuhlfahrer zugänglich ist. Frühstück, Mittagessen, Schnorchelausrüstung und eine geführte Tour durchs Fort sind für alle Passagiere inklusive. Die Fähre legt morgens am Ferry Terminal von Key West ab.

Wie eine Überfahrt und ein Tag auf den Dry Tortugas aussieht, zeigt Ihnen dieses Video:



Für den etwas größeren Geldbeutel bietet Key West Seaplane Adventures Flüge am Morgen, Nachmittag oder auch Ganztagestouren mit einem Wasserflugzeug für bis zu 10 Personen an. Die Flüge starten vom Headquarter der Key West Seaplane Adventures am Key West International Airport. Die Flugdauer zwischen Key West und den Dry Tortugas beträgt etwa 40 Minuten pro Strecke. Halbtagestouren ermöglichen etwa 2,5 Stunden vor Ort, während man bei Ganztagesausflügen über 6 Stunden lang die Möglichkeit hat, das Atoll ausgiebig zu erkunden.

Mangroven-Paradies Everglades

Der Everglades Nationalpark ist natürlich ungleich bekannter und wurde schon im Jahr 1947 ins Leben gerufen, um ein gigantisches Gebiet im Süden Floridas nachhaltig vor der zunehmenden Besiedlung der Region zu schützen. Mit unzähligen seltenen und teilweise gefährdeten Tierarten ist es das größte subtropische Wildgebiet der USA. Dass es zur Einrichtung des Parks kam, geht vor allem auf die Initiative von Marjory Stoneman Douglas zurück, die mit dem Buch „The Everglades: River of Grass“ auf das einzigartige Marschland aufmerksam machte.

Im Süden grenzt der Everglades Nationalpark an die Küstengewässer von Key Largo und Islamorada und bildet ein faszinierendes Ökosystem, in dem das Süßwasser der Everglades auf das Salzwasser der Florida Bay trifft. Hier tummelt sich eine bunte Mischung an Wildtieren, wie Rosalöffler, Weißkopfseeadler, Tümmler, Krokodile, Meeresschildkröten, Alligatoren und Seekühe.


Quelle: © Florida Keys & Key West

Gut ausgebildete Angelkapitäne und Eco Tour Outfitter bieten interessierten Besuchern die Möglichkeit, von den Keys aus in die wilde Natur der südlichen Everglades einzutauchen. Für richtige Abenteurer gibt es zudem mehrtägige, geführte Kajak- und Kanutouren mit Übernachtungsmöglichkeiten im Zelt auf speziellen Plattformen im Wasser.

Ebenfalls empfehlenswert ist ein Ausflug mit dem Auto zum Flamingo Outpost, dem südlichsten Punkt auf dem Festland Floridas. Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Wanderwege und Aussichtspunkte, die ermöglichen, den Park zu entdecken.

Zehn State Parks

Neben den zwei großen Nationalparks sind die Florida Keys übrigens auch noch die Heimat von gleich zehn State Parks wie dem Bahia Honda State Park mit seinem Traumstand, dem ersten Unterwassernaturschutzgebiet John Pennekamp Coral Reef State oder dem Windley Key Fossil Reef State Park mit seinem historischen Korallensteinbruch. Dazu gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete, besonders in den Lower Keys, die Rückzugsmöglichkeiten für zahlreiche Tier- und Vogelarten bieten, aber auch Wandermöglichkeiten für Besucher.