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Infos / Empfehlungen | Kalifornien | 27.07.2017 | Foto: Pixabay

Reich an Geschichte: 240 Jahre San José

San José ist reich an Historie, und das kann man im Stadtbild sehen. Die Indianer, die Spanier und die Einwanderer, die ihre unterschiedlichen Kulturen mitbrachten, veränderten das Aussehen San Josés erheblich.



Native Americans
Die Ureinwohner waren es, die lange vor den Spaniern den Küstenstreifen bewohnten, der sich von San Francisco bis hinunter nach Big Sur zieht. Tausende von ihnen lebten hier in mehreren Dörfern. Die Männer waren größtenteils nakt, die Frauen trugen Röcke aus Teichbinse. Nur bei ungünstigem Wetter trug man Umhänge aus Fell oder Ferdern. Die Stammeszugehörigkeit erkannte man an der Körperbemalung, meist Streifen. Ihre Nachfahren nennen sich heute Ohlone. Einer der Stämme dieser Jäger und Sammler lebte im heutigen Alum Rock Park. Als die Spanier im 18. Jahrhundert kamen, wurden die Ohlone christianisiert und im 19. Jahrhundert, im Zuge des Goldrausches, von den Siedlern ihres Landes beraubt.

Ankunft der Spanier
Der 1736 im heutigen Sonora in Mexiko geborene Neu-Spanier, Juan Bautista de Anza, fand 1774 einen Weg durch die Sonora-Wüste an die kalifornische Pazifikküste. Das war ziemlich erstaunlich, hatten die spanischen Eroberer doch schon 200 Jahre lang danach gesucht. Der spanische König beauftragte ihn kurze Zeit später mit einer Expedition entlang der kalifornischen Küste bis ins heutige San Francisco. Auf dem Weg sollten Missionen und Festungen entstehen, wofür de Anza mit seinem Gefolge aus rund 240 Kolonisten, Soldaten, einigen Missionaren und reichlich Vieh und Pferden sorgte. Im März 1776 erreichte er die nördlichste Bucht seiner Expedition, gründete auch hier eine Festung (Presidio) und eine Mission, woraus später San Francisco entstand. (So erklären sich auch die Namen der Stadtteile Presidio und Mission-District.) Noch bevor der Bau begann, kehrte de Anza jedoch nach Mexiko-Stadt zurück, wo er 1777 zum Gouverneur von New Mexico ernannt wurde. Bei einer Fahrt entlang des Highway 101 sieht man Schilder, die den "Juan Bautista de Anza National Historic Trail" markieren. Er wurde 1990 angelegt und zeigt die Passage, die de Anza einst fand und mit der die Eroberung Kaliforniens zügig voranschritt. Im Zuge des Missionsbaus wurde „San José de Guadalupe“ tatsächlich als erste Stadt der spanischen Kolonie Nueva California im November 1777 gegründet.

Mission Bells
Wer den Highway 101 entlang fährt, der wird nicht nur in der Nähe von San José auf Glocken an der Fahrbahnseite stoßen. Diese markierten den sogenannten "Camino Real", den Königsweg. Auch wenn die Glocken längst nicht so alt sind wie der Weg, so weisen sie doch auch heute noch Pilgern den Weg. Und dieser Weg führt von San Diego (ursprünglich eigentlich von San Bruno in Baja California, Mexico) bis nach Sonoma und verband die 21 spanischen Missionen miteinander, für welche de Anza den Weg ebnete. Sie wurden zum Zweck der Beanspruchung des Landes durch Spanien und zur Bekehrung der Ureinwohner errichtetet. Zusätzlich umfasst der Camino Real vier Garnisonen und drei Siedlungen. Jeweils waren sie einen Tagesritt, ca. 50 km, voneinander entfernt. Man begann bereits 1683 mit dem Bau dieser Küstenstützpunkte, jedoch in Baja California. Zur Markierung des Weges mit Glocken kam es erst kurz nach der Jahrtausendwende mit Zunahme des automobilen Verkehrs. Damals konnte man gar nicht so schnell Straßenschilder errichten wie die Mobilisierung der Amerikaner voranschritt. Wer damals ein Hinweisschild wollte, hat besser nicht darauf gewartet, dass etwas von behördlicher Seite aus geschah, sondern wurde selbst kreativ. So kam eine reiche, ältere Dame auf die Idee, Glocken auf Pfählen als Wegmarkierung zu benutzen, damit sich die Fahrer orientieren konnten.

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Mission und ältestes Haus in San José
Das älteste Haus San Josés ist ein Adobe-Bau (Lehmziegel) aus dem Jahr 1797. Es entstand also gerade einmal zwanzig Jahre nach der Gründung der Stadt und ist Zeitzeuge der de Anza-Ära. Es befindet sich in Downtown, am San Pedro Square Market und kann besichtigt werden. Auch eine alte Missionskirche kann man sich noch anschauen. Die Mission San José wurde im selben Jahr erbaut und ist die 14. der insgesamt 21 Missionen. Sie befindet sich jedoch nicht direkt in San José, sondern im Nachbarort Fremont und heißt mit vollem Namen „La Mision del Gloriosisimo Patriarch San Jose“. Letzterer ist der Heilige Joseph und damit finden sich überall in der Welt Orte und religiöse Stätten die seinen Namen tragen. Also ist diese Mission nicht zu verwechseln mit der Stadt San José, welche tatsächlich die erste war, welche nicht nahe bei einer Mission gegründet wurde.

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Kalifornischer Goldrausch
Im Jahr 1846 wurde das mexikanische San José kampflos von den US-Truppen übernommen, angeführt von Thomas Fallon. Schon lange wurde hier Bergbau betrieben. Ein Jahr bevor die Amerikaner kamen, begann man ein Erz abzubauen, das als Quecksilberquelle genutzt werden konnte. Quecksilber brauchte man um Gold von Erz zu trennen, was an mehreren Orten Kaliforniens seit dem Ruf nach Gold nun dringend gebraucht wurde. Man stellte das Quecksilber im Süden der Stadt her, nicht weit entfernt von den wichtigen Abbaugebieten, darunter der heutige Almaden Quicksilver County Park. Ihn kann man besuchen und ohne Gefahr sogar alte Minen besichtigen. Die New Almaden Minen waren mit 75 Millionen Pfund elementaren Quecksilbers die größte Quecksilbermine Nordamerikas und die lukrativste aller Minen Kaliforniens, damit also sogar ertragreicher als jede Goldmine des Staates.

Erste Hauptstadt, erste Schule
Im Vertrag von Guadalupe Hidalgo wurde Kalifornien 1848 den USA übergeben, was den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg beendete. Es brauchte ganze zwei Jahre bis Kalifornien schließlich Bundesstaat wurde. San José war die erste Stadt Kaliforniens und wurde auch erste Hauptstadt des jungen Bundesstaates. Nicht lang danach entstand hier auch die erste öffentliche höhere Schule, die heutige California State University. Sie ist auch die älteste staatliche Schule Kaliforniens. Das Hauptgebäude ist unglaublich schön und ein beliebtes Fotomotiv. Tipp: Ebenfalls sehr sehenswert ist der Campus der berühmten Stanford University in Palo Alto, nur rund 30 Kilometer nordwestlich von San José.

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Weinanbau
Bereits zur Zeit der Missionierung gab es Weinanbau. Die sogenannten „Mission Grapes“ (oder spanisch uva misión) sind Trauben der Gattung Vitis Vinifera, welche die Spanier in Nord- und Südamerika eingeführt haben und von katholischen Missionaren in der Neuen Welt zur Herstellung von Messwein, Tafelwein oder Likörwein verwendet wurden. Im Jahr 1852 hat der Einwanderer Etienne Thee aus Bordeaux als erster Weinreben entlang des Guadaloupe River im Süden San Josés angebaut. Sein Nachbar Charles Lefranc, auch ein Franzose, half ihm später, französische Rebsorten auf die bestehenden Pflanzen zu propfen, darunter Sorten wie Pinot, Sauvignon, Semillon und Cabernet. Lefranc heiratete die Tochter Thees und erbte später den Landbesitz. Er stellte einen jungen Burgunder, Paul Masson, ein, was sich als interessante Wahl herausstellte, denn der Sorbonne-Student sollte es einmal zu einem begnadeten Winzer bringen. Beide stellten Champagner und Tischweine her. Sein neuer Mitarbeiter, der später seine Tochter heiratete und ein absoluter Lebemann war, gewann 1914 schließlich den „Grand Prix“ mit einem Schaumwein, und das als erster amerikanischer Winzer überhaupt. Von dieser Auszeichnung profitierte schließlich nicht nur das Tal, sondern letztlich alle kalifornischen Winzer. Mehr über die Weine der Region erfahren Sie ins diesem Artikel.

Technologie-Boom
Als der Dekan der Stanford University, Frederick Terman, 1939 die zwei Studenten William Hewlett und David Packard finanziell dabei unterstützte, eine Elektronik-Firma zu gründen, legte dies den Grundstein für das erste Hightech-Unternehmen in der Region, welches nicht Nasa- oder Navy-finanziert war und schließlich für den heutigen Konzern HP. Terman rief ein Programm ins Leben, das weiteren Studenten ermöglichen sollte, sich im Tal zu verwirklichen. Es wurde durch die Schaffung des Stanford Industrial Parks, Vorbild für alle späteren Industrie-Parks im Valley, erweitert. In den 50er Jahren war bereits die Infrastruktur für das, was später unter dem Namen „Silicon Valley“ weltbekannt wurde, vorhanden. 1962 erfand eine Abteilung von IBM das Diskettenlaufwerk in San Jose, womit der Startschuss für das rapide Wachstum des Tals gefallen. Weitere Innovationen und Entwicklungen bedingten sich mit Firmengründungen und Zuzug von Mitarbeitern. Die hohe Dichte an Unternehmen und an Know-How – nicht zuletzt auch durch die namenhaften Universitäten und ihre Absolventen – war zusätzlicher Zündstoff für das explosionsartige Wachstum. So finden sich heute die namenhaften Unternehmen der IT- und Hightech-Welt im Silicon Valley, welche nicht zuletzt auch selbst für den guten Ruf des Tals und für seine Innovationskraft stehen und so auch für die Region und San José als Arbeitsplatz und Wohnort werben. Noch heute kann man sich die Garagen von Hewlett und Packard sowie Steve Jobs anschauen und ein Gefühl dafür bekommen, wie eins alles begann.

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